Kristallgrenzen
Kristallgrenzen sind Grenzflächen zwischen einzelnen Kristallkörnern in polykristallinen Materialien. Sie entstehen während der Abkühlung aus der Schmelze, bei Rekristallisation oder durch plastische Verformung, wenn benachbarte Regionen des Körpers verschiedene Kristallorientierungen beibehalten. Die Orientierung der angrenzenden Kristallbereiche relativ zueinander nennt man Misorientierung. Grenzflächen lassen sich nach der Misorientierung in Niederwinkelgrenzen (typisch bis etwa 10–15°) und Hochwinkelgrenzen einteilen. Weitere Typen umfassen Tilt- und Twist-Grenzen sowie CSL-Grenzen (Coincident Site Lattice), bei denen ein Teil der Gitterschnittflächen übereinstimmt.
Kristallgrenzen besitzen in der Regel eine höhere Energie als die Kristallinnenflächen der Körner und weisen oft
Zur Charakterisierung werden Techniken wie EBSD (Elektronenrückstreu-Beugung), TEM, SEM sowie Röntgenbeugung eingesetzt. In der Werkstoffforschung wird