Hochschularten

Hochschularten bezeichnen die Typen von Hochschulen im deutschsprachigen Raum. Sie unterscheiden sich durch Auftrag, Schwerpunktsetzung, Forschungsprofil und die Abschlüsse, die sie vergeben. Zentrale Typen sind Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften, Kunst- und Musikhochschulen sowie Pädagogische Hochschulen; daneben kommen Duale Hochschulen und private Hochschulen vor.

Universitäten sind in der Regel forschungsorientierte Einrichtungen mit breitem Fächerspektrum. Sie betreiben Grundlagenforschung, vergeben Doktorgrade und bieten Bachelor- und Masterabschlüsse im Bologna-System an. Traditionelle Diplom- oder Magisterabschlüsse kommen in einigen Fächern noch vor, werden aber weitgehend durch BA/MA ersetzt.

Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW), früher Fachhochschulen, legen den Schwerpunkt auf Praxisorientierung und anwendungsnahe Forschung. Sie bieten überwiegend Bachelor- und Masterstudiengänge und arbeiten eng mit der Industrie zusammen. Eine Habilitation ist unüblich; kooperative Promotionsmodelle kommen vor.

Kunst- und Musikhochschulen fokussieren künstlerische Berufe, Bildende Kunst, Design, Musik und darstellende Künste. Sie vergeben Bachelor- und Masterabschlüsse; manche Wege führen auch zu Diplomabschlüssen. Pädagogische Hochschulen konzentrieren sich auf Lehrerausbildung und Bildungswissenschaften; in vielen Ländern wurden sie mit anderen Hochschulformen fusioniert, bleiben aber auf Bildungsberufe ausgerichtet.

Duale Hochschulen kombinieren Studium mit Praxisphasen in Partnerbetrieben; Private Hochschulen bieten spezialisierte Programme und unterliegen der staatlichen Akkreditierung.

Medizinische Ausbildung erfolgt überwiegend an Universitäten bzw. medizinischen Fakultäten; in einigen Ländern existieren eigenständige medizinische Hochschulen, die vornehmlich die ärztliche Ausbildung verantworten.

Der Bologna-Prozess standardisiert Bachelor- und Masterabschlüsse sowie das ECTS-System in den meisten Ländern, während die konkrete Ausgestaltung der Hochschulen regional unterschiedlich bleibt.