Graduiertenkollegs

Graduiertenkollegs (GRK) sind strukturierte Promotionsprogramme in Deutschland, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert werden. Sie werden meist von Universitäten oder in Kooperation mehrerer Forschungseinrichtungen betrieben und zielen darauf ab, die Qualität der Doktorandenausbildung zu erhöhen und Nachwuchsforschende frühzeitig international zu vernetzen.

Aufbau und Angebot: Ein Graduiertenkolleg bündelt eine Gruppe von Doktorandinnen und Doktoranden, die verbindlich einer gemeinsamen Forschungsagenda folgen. Es gibt ein festgelegtes Ausbildungsprogramm mit verpflichtenden und Wahlmodulen, regelmäßigen Kolloquien, methodischen Kursen sowie Soft-Skill-Veranstaltungen. Eine strukturierte Betreuung erfolgt durch mehrere Gutachterinnen und Gutachter sowie einen Koordinatoren oder Sprecherrat. Viele Kollegs fördern außerdem interdisziplinäre Zusammenarbeit, fachübergreifende Workshops und den Austausch mit externen Gästen.

Förderung und Dauer: Die Förderung läuft in der Regel über drei bis vier Jahre. Das Budget deckt Stipendien oder Gehälter, Reisekosten, Forschungskosten und die Organisation des Trainingsprogramms ab; zusätzlich liefern Hochschulen oft Infrastruktur und Personalressourcen. Die wissenschaftliche Leitung, ein Beirat und ein Programmausschuss überwachen Fortschritte; regelmäßige Evaluierungen sind vorgesehen, und eine Weiterförderung hängt von der Leistungsbilanz ab.

Ziele und Wirkung: Graduiertenkollegs sollen die Qualität der Doktorarbeiten steigern, Interdisziplinarität fördern und die beruflichen Perspektiven der Nachwuchsforschenden verbessern. Sie schaffen eine kooperative Lernumgebung, stärken wissenschaftliche Netzwerke und erhöhen die internationale Sichtbarkeit der Teilnehmenden.