EssigsäureAcetatPuffer

Essigsäureacetat-Puffer, auch Acetat-Puffer genannt, ist ein Puffer-System aus Essigsäure (CH3COOH) und dem Acetat-Anion CH3COO−. In wässriger Lösung stabilisiert es den pH-Wert in einem charakteristischen Bereich und findet breite Anwendung in Biochemie und Molekularbiologie.

Chemischer Hintergrund: Die Pufferwirkung beruht auf dem Gleichgewicht zwischen HA (Essigsäure) und A− (Acetat). Die pH-Wert-Regel erfolgt über die Henderson-Hasselbalch-Gleichung: pH = pKa + log([A−]/[HA]). Die pKa der Essigsäure liegt bei ca. 4,76 bei 25 °C. Durch Variation des Verhältnisses von Acetat zu Essigsäure lässt sich der pH-Wert steuern. Typische Pufferbereiche reichen von ca. pH 3,8 bis 5,8; nahe pH 4,8 entspricht das Verhältnis ungefähr 1:1,1.

Herstellung und Praxis: Typischerweise werden Essigsäure (z. B. 0,1 M) und Natriumacetat oder Kaliumacetat als Base-Komponente verwendet. Durch Anpassen der Konzentrationen erhält man die gewünschte Pufferstärke bzw. Pufferkapazität. Die Temperatur beeinflusst den pKa leicht, daher sollten Temperaturbedingungen angegeben werden.

Anwendungen: Essigsäureacetat-Puffer wird in der Biochemie und Molekularbiologie für Enzymreaktionen, Probenaufbereitung, Chromatographie und als Bestandteil verschiedener Puffer-Systeme eingesetzt. Er bietet eine moderate Pufferkapazität bei mild sauren pH-Werten und wird dort bevorzugt eingesetzt, wo ein pH nahe der pKa von Essigsäure benötigt wird.