Dreifaltigkeit

Dreifaltigkeit, auch als Heilige Dreifaltigkeit oder Trinität bezeichnet, ist eine zentrale Lehre des christlichen Glaubens. Sie besagt, dass der eine Gott in drei Personen existiert: dem Vater, dem Sohn (Jesus Christus) und dem Heiligen Geist. Diese drei Personen teilen dieselbe göttliche Wesenseinheit (ousia) und sind untrennbar miteinander verbunden, unterscheiden sich aber in ihrer personalen Erscheinung.

Die Dreifaltigkeit unterscheidet zwischen dem immanenten Heilsgedanken innergöttlichen Geschehen und der wirtschaftlichen Dreifaltigkeit, also der Weise, wie Gott in der Heilsgeschichte handelt. Im Neuen Testament wird die gemeinsame Göttlichkeit der Personen in Passagen wie Matthäus 28,19; Johannes 1,1–14; 2 Korinther 13,13 betont. Die christliche Theologie entwickelte das Konzept der drei Personen, die dennoch ein einziges Wesen teilen, in der ersten Jahrhunderthälfte und verfestigte es in den ökumenischen Konzilien von Nikaia (325) und Konstantinopel (381).

Wesentliche Begriffe enthalten die Vorstellung von Homoousios (derselbe Wesenskern) der Vater-, Sohn- und Heilige-Geist-Person, sowie Unterschiede in deren Personalität. Die Formulierung der Filioque-Debatte (Zusatz, dass der Heilige Geist vom Vater und vom Sohn ausgeht) prägte später die theologische Landschaft im Westen, während die Ostkirche diese Zusatzformulierung ablehnte. Die wichtigsten Glaubensbekenntnisse, darunter das Nicäno-Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis, fassen die Lehre zusammen.

In der Praxis prägt die Dreifaltigkeitslehre Gottesdienst, liturgische Formeln und ökumenische Gespräche. Sie wird von den großen christlichen Traditionen – römisch-katholisch, orthodox und vielen protestantischen Kirchen – geteilt, während einige Gruppen wie Unitarians oder Zeugen Jehovas andere Auffassungen vertreten. Die Dreifaltigkeit wird als Mysterium des Glaubens verstanden, das durch menschliches Denken begrenzt bleibt.