DoppelbasisPropellanten

Doppelbasispropellanten sind eine Klasse von schieß- und raketenantriebsstoffen, die in Feuerwaffen, Artillerie und einigen Raketenanwendungen verwendet wurden. Sie bestehen im Wesentlichen aus Nitrocellulose als Basissubstanz und Nitroglycerin als energetischer Zusatzstoff. Häufig kommen weitere Additive wie Stabilisatoren (etwa Diphenylamin), Kunststoffadditive und Weichmacher hinzu, um Verarbeitung, Stabilität und Brenncharakteristik zu beeinflussen.

Durch diese Mischung erreichen Doppelbasispropellanten eine höhere spezifische Energie als rein nitrozellulosebasierte Treibstoffe und erzeugen im Allgemeinen weniger Rauch. Die Verbrennung erfolgt über sorgfältig abgestimmte Formulierungen, und die Treibstoffe werden in Körnern oder Pellets hergestellt, die in Brennrohren unterschiedlicher Größe eine gleichmäßige Brennrate ermöglichen.

Historisch entstanden Doppelbasispropellanten im späten 19. Jahrhundert und verbreiteten sich im 20. Jahrhundert in vielen Militär- und Zivilanwendungen. Sie boten Vorteile gegenüber einfachen Nitrocellulosetreibstoffen, stellten jedoch aufgrund der enthaltenen Nitroglycerin-Komponente spezifische Sicherheitsanforderungen an Verarbeitung, Stabilisierung und Lagerung. Mit dem Aufkommen von Triple-Base-Treibstoffen (Nitrocellulose, Nitroglyerin, Nitroguanidin) sowie moderner Verbund- und Festtreibstoffe wurden Doppelbasispropellanten in vielen Bereichen verdrängt, bleiben aber in einigen älteren Waffenarsenalen und Spezialanwendungen erhalten.

Sicherheit und Lagerung sind zentrale Aspekte: Die nitroglycerinhaltige Matrix macht Doppelbasispropellanten empfindlich gegenüber Temperatur, Stoß und Alterung. Verarbeitung erfolgt unter strengen Sicherheitsvorschriften, und eine kontrollierte Stabilisierung sowie sichere Lagerung sind unerlässlich, um ungewollte Freisetzung oder Delamination zu verhindern.