BootSektor

Bootsektor bezeichnet den ersten Sektor eines Speichermediums, der beim Start eines Computers gelesen wird. Auf herkömmlichen BIOS-PC-Systemen enthält der Master Boot Record (MBR) den Bootstrapping-Code und die Partitionstabelle. Der MBR befindet sich im ersten Sektor der Festplatte, ist 512 Byte groß und besteht aus 446 Byte Bootstrap-Code, 64 Byte Partitionstabellen und einem 2-Byte Signaturfeld (0xAA55). Der Bootstrap-Code startet in der Regel den Bootloader, der dann das Betriebssystem lädt oder weitere Bootloader-Stacks lädt, etwa GRUB, NTLDR oder bootmgr. Jede der vier Partitionstabellen-Einträge beschreibt eine Partition. Eine aktive Partition enthält meist den eigentlichen Volume Boot Record, der das Betriebssystem-Ladeprogramm startet.

Mit dem Übergang zu UEFI-Systemen hat sich das Bootmodell verändert. UEFI verwendet eine EFI-Systempartition (ESP), die Bootloader-Dateien in Form von ausführbaren EFI-Binaries enthält. Der Firmware-Start lädt diese Bootloader-Dateien stattdessen direkt von der ESP; der MBR-Bootcode ist optional oder wird als Schutz angeboten. Bei GPT-Laufwerken existieren in der Regel kein herkömmlicher MBR-Bootsektor, jedoch ist oft eine kleine Schutz-MBR vorhanden.

Sicherheits- und Reparaturaspekte: Bootsektoren können Ziel von Malware sein (Boot- oder Rootkits). Betriebssysteme bieten Reparaturwerkzeuge wie Windows bootrec /fixboot oder Linux grub-install, um den Bootsektor oder den Bootloader neu zu schreiben. Wissenswert ist, dass das Verständnis des Bootsektors beim Troubleshooting und der Systemreparatur hilfreich ist.