Blattteile

Blattteile bezeichnet in der Botanik die einzelnen Segmente eines zusammengesetzten Blattes. Sie erscheinen wie eigenständige Blättchen, sind jedoch Teil eines einzigen Blattes und tragen in der Regel keine eigenen Knospen. Die Blattteile sind über die Blattachse, den Rachis, mit dem Stängel verbunden. Je nach Art können sie frei bewegliche, sitsende oder kurz gestielte Verbindungen haben.

Es gibt verschiedene Bauformen zusammengesetzter Blätter. Pinnate Blätter besitzen eine Reihe von Blattteilen entlang eines zentralen Rachis; bei bipinnaten Blättern sind die ersten Teilungen in weitere Blätterlinge untergliedert, die wiederum Blattteile tragen. Palmata Blätter zeigen Blattteile, die von der Spitze eines einzigen gemeinsamen Petiolds radial ausgehen. Als Beispiele: Fraxinus excelsior (Gemeine Esche) mit pinnaten Blattteilen, Aesculus hippocastanum (Gewöhnliche Rosskastanie) mit palmaten Blattteilen. In der Pflanzenwelt kommen zudem weitere Varianten vor, darunter einige dreiteilige oder vierteilige Blätter.

Anatomisch sind die Blattteile in der Regel durch eigene Nervaturen gekennzeichnet, erhalten aber dieselbe knospenlose Funktion wie das Gesamtblatt. Die Verbindung zur Restpflanze erfolgt über den Rachis bzw. über kurze Petioluli, mit denen jeder Blattteil an den Rachis angeschlossen ist. Die Verteilung der Blattteile kann Hinweise auf die Systematik geben, da unterschiedliche Familien charakteristische Muster von Zusammensetzungen zeigen.

Blattteile dienen der Beschreibung von Morphologie und Anpassung. Sie ermöglichen eine vergrößerte Oberflächenstruktur bei gewisser Reduktion der Windbelastung und bieten oft ökologische Vorteile wie Lichtaufnahmevariationen. In der Wissenschaft helfen sie, Blätter aufgrund ihrer Teilungskonfiguration zu klassifizieren.