Bahnstromversorgungen

Bahnstromversorgungen sind die elektrischen Netze und Einrichtungen, die der Eisenbahn- und Straßenbahnfahrt Energie bereitstellen. Sie umfassen die Erzeugung, Transformation, Gleichrichtung oder Umspannung sowie die Verteilung der Traction-Stromversorgung entlang von Strecken und Netzen. Ziel ist eine stabile, zuverlässige Stromversorgung für Triebfahrzeuge, Wagen und Infrastruktur.

Die Systeme unterscheiden sich nach dem Traktionsstromtyp. Wechsellstromnetzwerke arbeiten in der Regel mit hohen Spannungen und Frequenzen wie 15 kV bei 16,7 Hz oder 25 kV bei 50 Hz, die in vielen europäischen Ländern als Standard für Hauptstrecken gelten. Gleichstromnetze nutzen niedrigere Spannungen wie 600–1500 V oder 3 kV, vor allem in innerstädtischen Netzen oder bestimmten bestehenden Linien. In einigen Ländern existieren Mischformen oder regional unterschiedliche Systeme, die durch Umspannwerke aneinander angepasst werden.

Wichtige Bausteine einer Bahnstromversorgung sind Umspannwerke und Umformstationen, die Netzspannung in die für die Fahrleitung geeigneten Spannungen transformieren oder gleichrichten. Die Fahrleitung (Oberleitung) oder die Kontaktstrecke dient als Energieüberträger zu den Stromabnehmern der Fahrzeuge. Rückleiter, Schutz- und Regeltechnik, Automatisierung, Abschnitteinführung und Netzsteuerung sorgen für Betriebssicherheit und Qualität der Versorgung. Moderne Systeme integrieren regenerative Bremsleistung, Energiespeicher und Rückspeisung ins Netz, um Energieeffizienz zu steigern.

Der Begriff findet Anwendung in deutschsprachigen Bahninfrastrukturen und umfasst Planung, Bau, Betrieb und Erhalt der elektrischen Traktion. Standards und Normen auf nationaler und europäischer Ebene regeln Kompatibilität und Sicherheit.