centralkanalen

Der Zentralkanal des Rückenmarks, im Plural auch Centralkanäle oder Zentralkanäle genannt, ist ein cerebrospinalflüssigkeitsgefüllter Hohlraum, der längs durch das Rückenmark verläuft. Er entsteht aus dem Lumen des Neuralrohrs während der embryonalen Entwicklung und wird kaudal durch das Rückenmark fortgesetzt. Der Kanal beginnt am unteren Rand des vierten Ventrikels und erstreckt sich bis zum Conus medullaris.

Anatomie und Histologie: Die Innenwand des Zentralkanals wird von Flimmerepithel bzw. Ependymzellen ausgekleidet. Der Kanal enthält Zerebrospinalflüssigkeit (CSF) und gehört zum zentralen Nervensystem. Im Erwachsenenalter ist der Zentralkanal typischerweise klein und kann in unterschiedlichen Abschnitten verschlossen oder nur partiell offen (patent) bleiben.

Funktion: Der Kanal ist Teil des CSF-Raums und trägt zum zerebrospinalen Flüssigkeitskreislauf bei. Er hat primär eine anatomische und embryologische Bedeutung; eine bedeutende aktive CSF-Produktion erfolgt nicht durch den Kanal selbst.

Klinische Bedeutung: Veränderungen des Zentralkanals treten etwa bei Syringomyelie (Bildung eines Syrinx im Rückenmark) oder Hydromyelie auf, also einer Dilatation des Kanals. Verletzungen, entzündliche Prozesse oder Tumoren können den Kanal beeinflussen und neurologische Symptome verursachen.

Siehe auch: Rückenmark, Zentrales Nervensystem, Zerebrospinalflüssigkeit.