Phasenbestandteile

Phasenbestandteile bezeichnet in der Werkstoffkunde und Geologie die chemischen Bestandteile, aus denen eine Phase eines Mehrphasen-Systems besteht. Eine Phase ist ein homogenes Teilgebiet eines Systems mit konstanter chemischer Zusammensetzung und physikalischen Eigenschaften. Die Phasenbestandteile umfassen die Elemente oder Verbindungen, die in der Phase vorhanden sind, sowie deren Verhältnis oder Struktur; sie geben die chemische Identität der Phase an.

Beispiele verdeutlichen die Idee: In einer festen Lösung wie Austenit γ-Fe mit gelöstem Kohlenstoff ist der Phasenbestandteil Kohlenstoff, der in der Eisenmatrix enthalten ist. Die Phase besteht formal aus Fe und C. In der Cementit-Phase Fe3C ist der Phasenbestandteil die chemische Verbindung aus Eisen und Kohlenstoff im definierten Verhältnis; Cementit ist damit eine eigenständige Phase mit charakteristischer Zusammensetzung.

In Phasendiagrammen helfen die Phasenbestandteile bei der Beschreibung der Phasenfelder: Innerhalb eines Regionslimits nimmt jede Phase ihre charakteristische Zusammensetzung an. Die Bestimmung erfolgt experimentell durch Analysen der Mikrostruktur, Röntgenbeugung, Spektroskopie sowie durch thermodynamische Modelle.

Der Begriff lässt sich auch auf geologische Minerale anwenden, wo Phasen wie Quarz oder Kalkspat als eigenständige Phasen mit typischen Phasenbestandteilen beschrieben werden. Insgesamt dient der Begriff der klaren Zuordnung der chemischen Zusammensetzung einer Phase und ihrer Eigenschaften im System.