Anwohnerschaft

Anwohnerschaft bezeichnet die Gesamtheit der Menschen, die in einem begrenzten Gebiet wohnen, zum Beispiel in einer Straße, einem Wohnviertel oder einem Gebäude. Der Begriff ist weniger eine formal juristische Kategorie als eine pragmatische Bezeichnung für die Gemeinschaft der Anwohner; seine genaue Bedeutung hängt vom Kontext ab. In vielen Fällen wird Anwohnerschaft als Gruppe verwendet, deren gemeinsame Interessen bei städtebaulichen oder infrastrukturellen Planungen zu berücksichtigen sind.

In der Praxis kommt der Begriff vor allem im Bereich der Bürgerbeteiligung vor. Bei Bauprojekten, Verkehrsanordnungen oder Umweltprüfungen werden die Anwohnerschaft oder ihre Vertreter oft um Stellungnahmen gebeten. Organisationen wie Anwohnerinitiativen, Nachbarschaftsvereine oder Bürgerbeiräte können die Interessen der Anwohnerschaft bündeln. Rechtlich besitzt die Anwohnerschaft in der Regel keine eigenständige Rechtsfähigkeit; ihre Rechte ergeben sich aus dem jeweiligen Kontext, etwa aus kommunalen Vorschriften oder aus der Beteiligungspraxis.

Abgrenzungen: Anwohnerschaft ist kein Synonym für einzelne Anwohner, sondern für die kollektive Gruppe. Sie unterscheidet sich von Nachbarschaft als sozialem Lebensbezug, während Anwohner eher die individuelle Wohnstätte betont. Historisch und regional variiert die Nutzung des Begriffs; in einigen Ländern ist der Ausdruck gebräuchlicher als in anderen. Etymologie: aus Anwohner + -schaft, dem Suffix der Zugehörigkeit oder Gemeinschaft. Siehe auch: Nachbarschaft, Anwohner, Bürgerbeteiligung, Planfeststellungsverfahren.