radiometrischen

Radiometrie, im Deutschen oft als Radiometrie bezeichnet, ist die Wissenschaft der Messung elektromagnetischer Strahlung in absoluten Größen. Sie erfasst das Spektrum der Strahlung unabhängig von der Wahrnehmung durch das menschliche Auge und grenzt sich damit von der Photometrie ab, die Lichtreize beschreibt, wie sie vom Sehsystem verarbeitet werden. Zentrale radiometrische Größen sind der Strahlungsfluss Φ (W), die Strahlungsintensität I (W pro Steradian), die Bestrahlungsstärke E (W/m^2) sowie die Radianz L (W/(m^2 sr)); spektrale Größen umfassen L_λ, E_λ und Φ_λ, die die Verteilung der Strahlung über Wellenlängen beschreiben.

Messungen erfolgen mit Radiometern, Spektralradiometern oder Photometern, je nach Größe und Spektrum. Die Radiometrie erfordert eine sorgfältige Kalibrierung, oft durch absolute radiometrische Kalibrierung mit Schwarzkörper-Referenzen, um Instrumentencharakteristik, Dunkelstrom, Nichtlinearität und Streulicht sicher zu trennen. Die Rückführbarkeit der Messgrößen in das Internationale Einheitensystem (SI) ist eine Grundvoraussetzung.

Anwendungen finden sich in Fernerkundung, Astronomie, Klima- und Atmosphärenforschung, Materialwissenschaften sowie Medizin. In der Fernerkundung ermöglichen radiometrische Korrekturen und Kalibrierungen, Rohdaten in physikalische Strahlungsgrößen umzuwandeln, was Vergleiche zwischen Sensoren und Beobachtungen erleichtert. Internationale Normen und Empfehlungen von ISO/IEC, ITU und anderen Messnetzwerken sichern Konsistenz, Vergleichbarkeit und Qualität radiometrischer Messungen.

Zusammenfassend beschreibt Radiometrie die präzise Quantifizierung elektromagnetischer Strahlung über Spektrum und Raum, unabhängig von menschlicher Wahrnehmung, und bildet eine Grundlage für wissenschaftliche Analysen und technische Anwendungen, in denen genaue Strahlungsgrößen erforderlich sind.