haarfollikel

Haarfollikel, auch als Follikel bezeichnet, sind mikroskopisch kleine Hautorgane, aus denen Haare wachsen. Sie befinden sich überwiegend in der Dermis behaarter Hautbereiche und reichen teilweise in die Subkutis hinein.

Ein Follikel umfasst den Haarbulbus am unteren Ende, in dem sich die Haarmatrix befindet, sowie die dermale Papille, die Blutgefäße und Signale liefert. Von der Haarmatrix aus werden Keratinfasern des Haars gebildet. Der wachsende Haarschaft wird von der äußeren Wurzelhaut (OWS) und der inneren Wurzelhaut (IWS) umgeben; der Follikel endet im Infundibulum des Hautkanals. Die Talgdrüse gehört meist zum Follikelkomplex und produziert Sebum, das Haar und seine Hülle geschmeidig hält. Der Arrector-pili-Muskel ist am Follikel befestigt und kann das Haar bei Kälte oder emotionaler Erregung aufstellen.

Wachstumszyklus: Die Haare durchlaufen die Phasen Anagen (aktives Wachstum), Katagen (Übergangsphase) und Telogen (Ruhephase); in manchen Beschreibungen wird außerdem Exogen als Ausfallphase des Haares bezeichnet. Die Länge des Anagenstadiums und die Amplitude der Phasen variieren je nach Körperregion, was zu unterschiedlicher Haardichte führt.

Im Bulge des Follikels liegen Stammzellen, die zur Regeneration von Haarfollikeln sowie epidermalen Strukturen beitragen können, insbesondere nach Verletzungen. Das Zusammenspiel von Matrixzellen, Dermaler Papille und Signalwegen steuert Wachstum, Differenzierung und Haardichte.

Störungen des Haarzyklus oder Entzündungen des Follikels können zu Haarverlust (Alopezie), Folliculitis, Hirsutismus oder Veränderungen der Haarqualität führen. Häufige Therapien zielen darauf ab, den Zyklus zu normalisieren oder Entzündungen zu behandeln.