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diuretisch

Diuretisch, von dem lateinischen diuresis „Ausscheidung von Wasser“, bezieht sich auf Substanzen, die die Ausscheidung von Urin erhöhen und damit den Flüssigkeitshaushalt des Körpers beeinflussen. Diuretika werden in der Medizin vor allem zur Behandlung von Hypertonie, Ödemen, Herzinsuffizienz, Leberzirrhose und Nierenfunktionsstörungen eingesetzt. Sie wirken über verschiedene Mechanismen: Thiaziddiuretika hemmen den Natrium‑Chlorid‑Transporter im distalen Tubulus, wodurch Natrium und Wasser vermehrt ausgeschieden werden; Schleifendiuretika blockieren den Na‑K‑2Cl‑Cotransporter in der Henle‑Schleife, was zu einer starken Diurese führt; kaliumsparende Diuretika wie Aldosteronantagonisten oder Ammoxid wirken im distalen Tubulus und Sammelrohr, indem sie die Natriumreabsorption reduzieren und gleichzeitig den Kaliumverlust verhindern. Osmotische Diuretika, etwa Mannit, erhöhen den osmotischen Druck im Nephron und ziehen Wasser in den Urin.

Die klinische Anwendung erfordert eine sorgfältige Dosierung und Überwachung, da Nebenwirkungen wie Elektrolytstörungen, Dehydratation, Hyperkaliämie oder

Historisch wurden Diuretika bereits im 19. Jahrhundert aus pflanzlichen Quellen genutzt; die moderne Pharmakologie entwickelte synthetische Formen

Hypokaliämie
auftreten
können.
Kontraindikationen
umfassen
schwere
Niereninsuffizienz,
aktive
Nierensteine,
Schwangerschaft
(bei
einigen
Substanzen)
und
bestimmte
Herzrhythmusstörungen.
Wechselwirkungen
mit
anderen
Medikamenten,
etwa
ACE‑Hemmern,
NSAID‑Präparaten
oder
Lithium,
sind
klinisch
relevant.
in
den
1950er‑Jahren,
was
die
Therapie
von
Herz‑
und
Nierenerkrankungen
revolutionierte.
Gegenwärtig
bleibt
die
Forschung
auf
die
Optimierung
von
Wirksamkeit
und
Sicherheit
sowie
auf
die
Entwicklung
von
Kombinationspräparaten
fokussiert.