Zusammenschreibung

Zusammenschreibung bezeichnet in der deutschen Rechtschreibung die Praxis, mehrere Wörter zu einem einzigen Wort zu verbinden. Ziel ist es, ein neues Lexem zu bilden, dessen Bedeutung sich aus den Teilen ableiten lässt. Die Gegenform ist die Getrenntschreibung; einem Bindestrich kommt vor, wenn Lesbarkeit oder Verständlichkeit verbessert werden sollen oder wenn ein neues Wort noch nicht fest etabliert ist.

Typisch sind Substantivkomposita, bei denen zwei oder mehr Hauptwörter zu einem neuen Substantiv verschmolzen werden, etwa Haustür, Kaffeemaschine, Straßenbahn oder Hauptbahnhof. Auch Adjektive und Partizipien können zu eigenständigen Komposita werden, etwa blauäugig oder uralt, wobei im Laufe der Zeit die Schreibweise oft geschlossen wird. Verben können ebenfalls zusammengesetzt werden, wie zusammenarbeiten, mitberücksichtigen oder zurückkehren; hier schreiben sich die Verben in der Regel zusammengeschrieben oder erscheinen in festen Begriffen.

Historisch hängt die Zusammenschreibung eng mit der deutschen Rechtschreibreform zusammen. Seit der Reform von 1996 und ihren Anpassungen gilt, dass etablierte und bedeutungstragende Verbindungen tendenziell zusammengeschrieben werden, während neue oder schwer lesbare Konstruktionen durch Bindestriche oder Getrenntschreibung gegliedert werden können. Die Grenze ist fließend und wird oft durch Stil, Fachsprache oder Gewohnheit bestimmt. Im Zweifelsfall helfen Duden-Regeln und aktuelle orthografische Richtlinien weiter.

Ziel der Zusammenschreibung ist es, Wörterlesbarkeit und Klarheit zu erhöhen, ohne die Sprache unnötig zu fragmentieren. Beispiele zeigen, wie sich Bedeutungen durch die Verbindung verändern oder verstärken, weshalb fest etablierte Komposita oft als eine Einheit erscheinen. Bindestriche werden häufig genutzt, um besonders lange oder neugebildete Verbindungen lesbar zu halten, wie E-Mail oder LKW-Fahrer.