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YukawaWechselwirkungen

Yukawa-Wechselwirkungen bezeichnen in der Teilchenphysik die Kopplung von Fermionen an skalare Felder. Historisch wurden sie eingeführt, um die kurzreichende, aber starke Kernkraft zwischen Nukleonen durch Austausch eines Mesons zu erklären. Hideki Yukawa schlug 1935 vor, dass Kernkräfte durch den Austausch von Vermittlungs­teilchen entstehen, deren Masse die Reichweite der Kraft bestimmt. In der modernen Physik umfasst der Begriff sowohl die mesonenvermittelten Kräfte in der Kernphysik als auch die Kopplungen zwischen Fermionen und dem Higgs-Feld im Standardmodell.

Eine klassische Beschreibung der Fermionen-Wechselwirkung durch einen massiven Vermittler ist das Yukawa-Potenzial: V(r) ∝ -(g^2/4π) e^{-m r}/r,

Im Standardmodell der Teilchenphysik sind Yukawa-Wechselwirkungen die Kopplungen von Fermionen an das Higgsfeld. Im Lagrangian erscheinen

Experimentell werden Yukawa-Kopplungen vor allem durch Higgsproduktion und -dekömbinationen bestimmt. Beispiele sind die Kopplung an Top-Quarks

wobei
m
die
Masse
des
austauschenden
Teilchens
ist.
Die
Reichweite
der
Kraft
beträgt
ungefähr
ħ/(m
c).
Leichtere
Mesonen
erzeugen
damit
eine
längere
Reichweite,
schwerere
Mesonen
eine
kürzere.
Dieses
Potenzial
erklärt
die
im
Kernbereich
beobachteten,
kurzreichenden
Anziehungskräfte
durch
Mesonenaustausch.
sie
als
Yukawa-Terme:
L_Y
=
-
y_f
\bar
ψ_L
φ
ψ_R
+
h.c.,
die
nach
der
spontanen
Symmetriebrechung
zu
Fermionmassen
m_f
=
y_f
v/√2
führen,
wobei
v
≈
246
GeV.
Für
jedes
Fermion
existiert
eine
eigene
Kopplung
y_f;
der
Yukawa-Wert
bestimmt
Masse
und
Stärke
der
Fermion-Higgs-Kopplung.
Der
größte
Wert
gehört
dem
Top-Quark;
leichtere
Fermionen
besitzen
entsprechend
kleinere
Kopplungen,
etwa
y_e
≈
2,9×10^-6.
in
ttH-Prozessen
sowie
H→bb
und
H→ττ.
Die
Messung
der
leichten
Fermionen-Kopplungen
bleibt
herausfordernd.
Insgesamt
sind
Yukawa-Wechselwirkungen
zentral
für
die
Massenentstehung
der
Fermionen
im
Higgsmechanismus.