Wissensbereiche

Wissensbereiche bezeichnet in der Wissenschaft, Lehre und Informationswissenschaft die thematisch abgegrenzten Domänen des Wissens. Sie dienen dazu, komplexe Inhalte zu strukturieren, Lernziele zu formulieren, Forschungsfragen zu fokussieren und Ressourcen zu organisieren. In Bildungssystemen werden Wissensbereiche üblicherweise in Curricula abgebildet und spiegeln die organisatorische Trennung von Fachgebieten wider, etwa in formalen Wissenschaften, Natur- und Ingenieurswissenschaften, Geistes- und Sozialwissenschaften, Kunst, Sprachen sowie beruflich-praktische Felder.

Wissensbereiche unterscheiden sich durch Gegenstand, Methode und Anwendungsbezug. Grundlegende oder theoretische Bereiche befassen sich mit abstrakten Modellen, während angewandte Bereiche Lösungen für konkrete Probleme entwickeln. Zudem wird zwischen explizitem Wissen, das dokumentiert und vermittelt werden kann, und tacitem Wissen, das aus Erfahrung entsteht, unterschieden.

Im Praxisfeld überschneiden sich Wissensbereiche häufig; Inter- und transdisziplinäre Ansätze zielen darauf ab, Erkenntnisse aus mehreren Bereichen zu integrieren. In Bibliotheken, Informations- und Wissensmanagement dienen Wissensbereiche als Strukturrahmen für Katalogisierung, Metadaten und Sucharchitekturen. Für Bildungseinrichtungen ermöglichen sie die Planung von Lernpfaden, Abschlüssen und Kompetenzmessungen.