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Wahrnehmungsforschung

Wahrnehmungsforschung, auch Perzeption oder Wahrnehmungspsychologie genannt, ist ein interdisziplinäres Feld der Psychologie, Neurowissenschaften und Kognitionswissenschaften. Es untersucht, wie Organismen sensorische Informationen aus der Umwelt aufnehmen, strukturieren und interpretieren, um sinnvolle Erfahrungen und Handlungen zu ermöglichen. Der Fokus liegt auf den Sinnesmodalitäten wie Sehen, Hören, Tastsinn, Geschmack und Geruch sowie auf der Integration mehrerer Sinne (multisensorische Wahrnehmung) und der Wechselwirkung von Wahrnehmung und Verhalten.

Methoden und theoretische Ansätze: Die Wahrnehmungsforschung nutzt psychophysische Experimente zur Bestimmung von Schwellen, Grenzflächen und Reiz-Reaktions-Beziehungen,

Geschichte, Konzepte und Anwendungen: Die Forschung entwickelt sich im Spannungsfeld zwischen Traditionslinien wie der empirischen Psychophysik,

ergänzt
durch
Konzepte
der
Signalentdeckungstheorie.
Neurophysiologische
und
neuroimaging-Methoden
(etwa
EEG,
fMRI,
TMS)
dienen
der
Untersuchung
der
neuronalen
Grundlagen
der
Wahrnehmung.
Theoretisch
reichen
Ansätze
vom
konstruktivistischen
Modell,
das
Wahrnehmung
als
aktiv
interpretierenden
Prozess
versteht,
bis
zu
ökologischen
Ansätzen,
die
Wahrnehmung
als
direkte
Information
aus
der
Umwelt
betrachten.
Moderne
Theorien
verwenden
oft
Bayesianische
Modelle
oder
Vorhersagefehler-Konzeptionen
zur
Erklärung,
wie
Wahrnehmung
aus
Sinneseindrücken
und
Vorwissen
entsteht.
der
Gestaltpsychologie
und
der
ökologischen
Psychologie
weiter.
Zentrale
Konzepte
umfassen
Wahrnehmungsillusionen,
Aufmerksamkeit,
Grenzwerte
und
die
Gesetze
der
Gestaltorganisation.
Gegenwärtig
ergänzt
die
kognitive
Neurowissenschaft
das
Verständnis
durch
neuronale
Netzwerke
und
Repräsentationen.
Anwendungen
finden
sich
in
der
Gestaltung
von
Benutzeroberflächen,
Robotik,
Prothesen
sowie
in
der
klinischen
Diagnostik
und
Rehabilitation
von
Sinnesstörungen.