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Verteilungsprozesse

Verteilungsprozesse sind stochastische Prozesse, deren Zustandsgröße eine Wahrscheinlichkeitsverteilung ist oder die die zeitliche Entwicklung der Verteilung der Zustände eines Systems beschreibt. In der ersten Interpretation handelt es sich um verteilungswertige oder measure-valued Prozesse, bei denen der Zustand zu jedem Zeitpunkt eine Wahrscheinlichkeit μ_t auf einem zugrunde liegenden Messraum darstellt. In der zweiten Interpretation beschreibt der Prozess X_t die Entwicklung eines Systems, dessen Verteilung μ_t über den State Space mit der Zeit variiert; hier wird die evolution der Verteilung oft durch analytische Werkzeuge wie die Kolmogorov-Forward- oder die Fokker-Planck-Gleichung beschrieben.

Formale Grundlage: Sei (S, Σ) ein messbarer Raum. Ein Verteilungsprozess kann als ein stochastischer Prozess (μ_t) mit

Beispiele und Anwendungen: Measure-valued Prozesse treten in der Population Genetics, in der Theorie von Superprozessen sowie

Eigenschaften und Methoden: Typische Merkmale sind der Markov-Eigenschaft, Filtration, Ergodizität oder Stationarität sowie die Analyse über

Werten
in
M_+(S)
verstanden
werden,
der
Menge
der
Wahrscheinlichkeitmaße
auf
S.
Oft
besitzt
er
die
Markov-Eigenschaft;
seine
Entwicklung
lässt
sich
durch
Generatoren,
Martingalprobleme
und
charakteristische
Gleichungen
beschreiben.
In
Diffusionsmodellen
erfüllt
die
Verteilung
μ_t
die
Fokker-Planck-Gleichung,
während
in
der
Populationstochastik
measure-valued
Prozesse
wie
der
Fleming–Viot-Prozess
oder
der
Dawson–Watanabe-Prozess
auftreten.
in
bestimmten
Modelldarstellungen
der
Physik
auf.
In
der
Praxis
dienen
Verteilungsprozesse
auch
zur
Modellierung
der
zeitlichen
Entwicklung
von
Unsicherheit
in
Bayesianischen
Filtern
oder
in
großen
Partikel-Systemen,
die
Posteriorverteilungen
approximieren.
Martingale,
Generatoren
und
Stochastische
Differentialgleichungen.
Sie
bilden
eine
Brücke
zwischen
Stochastik,
Analysis
und
Anwendungsgebieten,
in
denen
die
Verteilung
von
Zuständen
im
Mittelpunkt
steht.