Verteilnetzbetreiber

Verteilnetzbetreiber (VNB) sind Unternehmen, die das Elektrizitätsverteilnetz betreiben und damit die Versorgung von Endverbrauchern und dezentral erzeugtem Strom sicherstellen. Sie betreiben in der Regel das Mittel- und Niederspannungsnetz und kümmern sich um Netzeinbindungen, Betrieb, Instandhaltung, Störungsbeseitigung und Ausbau des Verteilnetzes, um eine zuverlässige Stromversorgung sicherzustellen.

Zu den Kernaufgaben gehören der sichere Netzbetrieb einschließlich Spannungs- und Frequenzregelung im Verteilnetz, die Entstörung bei Störungen, der Netzzugang für Lieferanten und Erzeuger, die Mess- und Abrechnungstätigkeiten im Verteilnetz sowie die Planung und Umsetzung von Netzbaumaßnahmen. Sie erstellen und veröffentlichen Netzbauspläne (Netzentwicklungspläne) und koordinieren den Netzausbau mit anderen Netzbetreibern, insbesondere mit den Übertragungsnetzbetreibern (TSOs).

Verteilnetzbetreiber sind in vielen Ländern regulierte Monopole in ihren jeweiligen Netzgebieten. In Deutschland unterliegen sie der Aufsicht der Bundesnetzagentur und der jeweiligen Regulierungsbehörden der Länder. Sie müssen Netzanschluss- und Netzzugangsbedingungen diskriminierungsfrei gewähren und die Netzentgelte entsprechend den gesetzlichen Vorgaben festlegen. Unbundling-Vorgaben fordern, dass Netzbetriebsfunktionen organisatorisch getrennt von Erzeugung oder Vertrieb erfolgen. Die Zusammenarbeit mit TSOs ist wichtig für Systemdienstleistungen, Lastfluss- und Bilanzierungsvorgänge.

Die Betreiberlandschaft ist überwiegend regional oder kommunal geprägt; viele VNB gehören zu größeren Energieversorgern oder kommunalen Versorgern. Ihr Aufgabenspektrum umfasst neben dem Netzbetrieb auch Investitionen in neue Anschlussleitungen, Smart-Grid-Technologien und den Ausbau zur Integration erneuerbarer Energien.