Verhaltensziele

Verhaltensziele sind in Bildungs- und Ausbildungszusammenhängen präzise, beobachtbare und messbare Aussagen darüber, welches Verhalten Lernende nach Abschluss einer Lerneinheit zeigen sollen. Sie fokussieren auf äußeres, nachweisbares Verhalten statt auf innere Prozesse und dienen der Planung, Durchführung und Bewertung von Unterricht und Training. Typischerweise verwenden Verhaltensziele das dreiteilige Format aus Verhaltensleistung, Bedingungen und Kriterium; gelegentlich wird auch die Zielgruppe ergänzt.

Die Verhaltensleistung beschreibt die konkrete Tätigkeit, die der Lernende zeigen soll (z. B. „nennen“, „beschreiben“, „lösen“). Die Bedingungen legen fest, unter welchen Umständen die Leistung gezeigt wird (z. B. „ohne Hilfsmittel“, „in schriftlicher Form“). Das Kriterium bestimmt das erforderliche Maß an Genauigkeit oder Erfolg (z. B. „mit 90 % korrekten Antworten“).

Beispiele: „Nach dem Seminar wird der Teilnehmer fünf Kernprinzipien des agilen Projektmanagements beschreiben können.“ „Die Schülerin wird innerhalb von 15 Minuten drei historische Hauptursachen der Französischen Revolution schriftlich korrekt erläutern.“ Verhaltensziele unterstützen die Lern- und Prüfungsplanung, indem sie klare Bewertungsmaßstäbe liefern. Sie stehen im Gegensatz zu Zielen, die innere Prozesse oder Einstellungen betreffen, da Letztere oft schwieriger beobachtbar sind. Gut formulierte Verhaltensziele ermöglichen eine transparente Beurteilung des Lernerfolgs und eine bessere Ausrichtung von Unterricht und Assessment.