Tilgungssatz

Tilgungssatz ist in der Kreditwirtschaft der prozentuale Anteil des ursprünglichen Darlehensbetrags, der jährlich zur Rückführung des Darlehens verwendet wird. Er gibt an, mit welcher Geschwindigkeit der Kredit zu Beginn abbezahlt wird, und wird zusammen mit dem Zinssatz zur Bildung der gesamten jährlichen Belastung herangezogen.

Berechnung und Zusammenhang mit der Tilgung: Der anfängliche Tilgungssatz wird auf den ursprünglichen Darlehensbetrag angewendet. Die jährliche Gesamtrate besteht aus Zinszahlung plus Tilgungszahlung. Beispiel: Ein Darlehen über 200.000 Euro bei einem Zinssatz von 3% hat im ersten Jahr eine Zinszahlung von 6.000 Euro. Bei einem Tilgungssatz von 2% sind weitere 4.000 Euro Tilgung vorgesehen. Die Gesamtrate im ersten Jahr beträgt damit 10.000 Euro. Im Laufe der Zeit sinkt der Zinsanteil, der Tilgungsanteil erhöht sich jedoch meist, sofern die Gesamtrate (Annuität) konstant bleibt.

Bezug zu Annuitätendarlehen: In vielen deutschen Immobilienkreditverträgen handelt es sich um ein Annuitätendarlehen, bei dem Zins- und Tilgungszahlungen so kombiniert werden, dass die jährliche Gesamtrate konstant bleibt. Der Tilgungssatz gibt nur die anfängliche Tilgung an; mit abnehmendem Zinsanteil verschiebt sich das Verhältnis von Zins zu Tilgung zugunsten der Tilgung.

Anwendung und Bedeutung: Der Tilgungssatz beeinflusst die anfängliche Belastung und die Rückzahlungsgeschwindigkeit. Höhere Tilgungssätze führen zu schnellerer Schuldentilgung und weniger Zinszahlung über die Laufzeit, während niedrigere Tilgungssätze zu längeren Laufzeiten und höheren Zinskosten führen können. Banken verwenden ihn in der Beratung, um die passende Darlehensstrategie zu ermitteln.