Szenarienplanung

Szenarienplanung ist eine strategische Methode, mit der Organisationen mögliche Zukünfte systematisch untersuchen, um robuste Strategien zu entwickeln. Im Gegensatz zur herkömmlichen Prognose zielt sie nicht auf eine einzige Zukunft ab, sondern darauf, mehrere plausible Zukünfte zu beschreiben und deren Auswirkungen auf Strategien, Investitionen und Governance zu prüfen.

Die Methode hat ihre Wurzeln in der Unternehmens- und Ölindustrie; besonders bekannt wurde sie durch die Arbeiten von Pierre Wack in den 1960er und 1970er Jahren bei Shell. Seitdem hat sie breite Anwendung in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft gefunden.

Der typische Prozess umfasst: Identifikation eines zentralen Entscheidungsthemas, Analyse treibender Kräfte (Trends, Unsicherheiten), Entwicklung mehrerer Szenarien (zum Beispiel optimistisch, pessimistisch, baseline oder komplexere Logiken), Prüfung der Auswirkungen auf Ziele, Ressourcen und Governance, Festlegung von Frühindikatoren und Ableitung strategischer Optionen, die in mehreren Szenarien funktionieren.

Formen der Szenarienplanung umfassen explorative und normative (visionäre) Ansätze; gängige Methoden schließen Trendanalyse, Cross-Impact-Analyse und logikorientierte Szenarioentwicklung ein.

Anwendungsfelder liegen in Unternehmen, Regierungen, Infrastruktur- und Klimapolitik; Vorteile sind verbesserte Resilienz, frühzeitige Risikobewertung und bessere Kommunikation von Unsicherheit. Grenzen sind Subjektivität, Abhängigkeit von zentralen Treibern, Ressourcenbedarf und das Risiko, Szenarien falsch zu gewichten oder vernachlässigen.

Beispiele reichen von Shells Einsatz in den 1970er Jahren bis zu Anwendungen in Energie-, Klima- und Technologiepolitik.