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Strahlungstransport

Strahlungstransport bezeichnet die Ausbreitung elektromagnetischer Strahlung durch Materie unter Berücksichtigung von Absorption, Emission und Streuung. Zentrales Objekt ist die spektrale Intensität Iν(r, n, t). Die Entwicklung der Strahlung wird durch die Strahlungstransportgleichung (Radiative Transfer Equation, RTE) beschrieben. In einer einfachen eindimensionalen Form entlang einer Bahn s lautet sie dIν/ds = -αν Iν + jν, wobei αν der Extinktionskoeffizient und jν die Emissionskoeffizität ist. Wird Streuung berücksichtigt, enthält die Gleichung zusätzlich einen Streuungsgain-Term, der die Zuleitung von Strahlung aus anderen Richtungen berücksichtigt.

Der Extinktionskoeffizient αν fasst Absorption κν und Streuung σsν zusammen (αν = κν + σsν). Der optische Tiefenwert τ ergibt sich als

Lösungsmethoden reichen von analytischen Modellen in einfachen Fällen bis zu numerischen Verfahren für komplexe Medien. Wichtige

Anwendungsgebiete umfassen Astrophysik (Sternatmosphären, Nebel, galaktische Strahlung), Atmosphären- und Klimaforschung (Strahlungsbudget der Erde, Fernerkundung), medizinische Physik

Historisch entwickelte sich die Theorie aus Arbeiten von Milne, Schwarzschild und später Bremsstrahlung in komplexe Streuungsgittermodelle;

Länge
der
Bahndurchquerung
multipliziert
mit
αν.
Grenzenbedingungen
umfassen
einfallende
Strahlung
sowie
äußere
Emissionen
des
Mediums.
Die
Lösung
der
RTE
hängt
stark
von
der
Geometrie,
den
Materialeigenschaften
und
der
betrachteten
Frequenz
ab.
Techniken
sind
die
diskreten
Richtungen
(SN),
Monte-Carlo-Simulationen,
Diffusionsnähe
in
optisch
dicken
Medien
und
Momentenmethode
(z.
B.
P1,
M1).
Oft
werden
zeitabhängige
oder
gepulste
Probleme
behandelt.
(Strahlentherapie,
Dosimetrie),
Optik
und
Ingenieurwesen
sowie
Kerntechnik
(Abschirmung,
Neutronen-
und
Gammastrahlung).
heute
bildet
die
RTE
die
Grundlage
vieler
praktischer
Simulationswerkzeuge
in
Wissenschaft
und
Technik.