Steueraufwendungen

Steueraufwendungen bezeichnet in der Betriebsbuchführung den Steueraufwand eines Jahres, der in der Gewinn- und Verlustrechnung als Aufwand ausgewiesen wird. Sie spiegeln die Steuerbelastung eines Unternehmens auf Basis der erzielten Erträge wider und ergeben sich aus dem jeweiligen Steuergesetz sowie der Rechnungslegungsvorschrift.

In der Regel bestehen Steueraufwendungen aus zwei Komponenten: dem aktuellen Steueraufwand (Steuern, die für das laufende Geschäftsjahr auf taxable income zu zahlen sind) und dem latenten Steueraufwand bzw. -ertrag (Deferred Tax), der sich aus zeitlichen Unterschiede zwischen handelsrechtlicher und steuerlicher Bewertung sowie aus Verlustvorträgen und Steuergutschriften ergeben kann. In IFRS ist IAS 12 maßgeblich, der die Erfassung von aktuellen Steuern und latenten Steuern regelt.

Die Berechnung des Steueraufwands erfolgt durch Anwendung des gesetzlichen Steuersatzes auf das steuerliche Einkommen, Abzug von nicht abziehbaren Beträgen, Steueranreizen und Vorauszahlungen. Das Verhältnis von Steueraufwand zu Earnings before tax ergibt die effektive Steuerquote.

In der Bilanzierung wird der Steueraufwand als eigener Posten ausgewiesen. Die tatsächlichen Steuerzahlungen (Cash Taxes) können von der erfassten Steueraufwendung abweichen, da Zahlungszeitpunkt und Buchwerte variieren. Diese Diskrepanz wird in der Kapitalflussrechnung bzw. in Anhangangaben erläutert.

Steueraufwendungen sind daher zentral für die Beurteilung der Profitabilität, das Tax Planning und die Beurteilung der Steuerposition eines Unternehmens, einschließlich der Bedeutung latenter Steuern und potenzieller Auswirkungen künftiger Steuergesetze.