Spontanabsonderung

Spontanabsonderung bezeichnet die spontane Freisetzung oder Absonderung von Substanzen, Zellen oder Partikeln aus einem Gewebe, Organismus oder einer Zelle, ohne dass eine äußere Stimulation beabsichtigt erfolgt. Der Begriff wird in der medizinischen und biologischen Fachsprache in verschiedenen Kontexten verwendet und geht auf die deutschen Wortstämme spontan und Absonderung zurück.

In der Fachliteratur findet sich Spontanabsonderung unter anderem im Bereich der Pathologie, wo sie das spontane Austreten von Flüssigkeiten aus entzündetem Gewebe beschreiben kann, in der Virologie als Bezeichnung für die Freisetzung von Viren aus infizierten Zellen, in der Mikrobiologie für die unbeabsichtigte Abgabe bakterieller Produkte sowie in der Botanik für die spontane Absonderung von Metaboliten aus Pflanzen. Mechanismen können passiv durch erhöhte Membranpermeabilität oder Zelltod, aber auch aktiv durch basal gesteuerte Sekretionsprozesse erfolgen.

Die Feststellung oder Beschreibung von Spontanabsonderung kann Hinweise auf den Gewebestatus, Entzündungen oder Infektionen geben, sie kann jedoch auch durch Probenahme- oder Verarbeitungsverfahren beeinflusst werden. In der Fachliteratur wird der Begriff oft durch ähnliche Ausdrücke wie spontane Sekretion oder spontane Absonderung ersetzt und je nach Disziplin unterschiedlich verwendet.