Schriftsatzes

Schriftsatz bezeichnet in Druckwesen und Typografie die Anordnung des Textes auf einer Seite sowie die Wahl der Zeichen, ihrer Größe und ihres Abstands. Er umfasst die Festlegung von Schriftart, Schriftgrad, Laufweite, Zeilenabstand, Zeilenlänge, Spaltenaufteilung, Ausrichtung, Silbentrennung, Hervorhebungen und Ligaturen. Ebenso wichtig sind Kerning und das Verhältnis von Groß- und Kleinbuchstaben; der generelle Aufbau des Seitenblocks beeinflusst die Lesbarkeit, Ästhetik und den Informationsfluss. Der Schriftsatz variiert je nach Medium (Print, Digital) und Zweck (Fließtext, Überschrift, Tabellen).

Historisch entwickelte sich der Schriftsatz vom handgesetzten Setzen mit einzelnen Metallschriftzeichen über den Bleisatz im frühen Neuzeitdruck bis hin zu mechanischen Setzmaschinen wie Linotype und später zum Phototypesetting. In der Computerisierung entstanden neue Arbeitsabläufe: Desktop Publishing, Textverarbeitung, TeX/LaTeX sowie CSS-basierte Web-Layouts ermöglichen heute flexiblen, automatisierten Schriftsatz bei hoher Reproduktionsgenauigkeit.

In der Praxis gliedert sich der Schriftsatz in typografische Entscheidungen (Auswahl von Schrift, Größe, Laufweite), Layoutentscheidungen (Spaltenbreite, Ränder, Zeilenführung) und technische Umsetzung (Dateiformate, Programme wie InDesign, LaTeX, CSS). Guter Schriftsatz strebt eine Balance zwischen Ästhetik und Lesbarkeit an und richtet sich nach dem Verwendungszweck, dem Medium sowie dem Leser.