Rundfunkwesen

Rundfunkwesen bezeichnet das System der Radio- und Fernsehübertragung sowie der zugehörigen Produktion, Verbreitung, Finanzierung und Regulierung von öffentlichem und kommerziellem Rundfunk. In Deutschland umfasst es die öffentlich‑rechtlichen Sender ARD, ZDF und Deutschlandradio sowie die regionalen Rundfunkanstalten der ARD; private Fernsehveranstalter und Hörfunksender ergänzen das Spektrum. In Österreich ist der Österreichische Rundfunk (ORF) der zentrale öffentlich‑rechtliche Anbieter, in der Schweiz die SRG SSR.

Das Rundfunkwesen gliedert sich in Programmproduktion, Verbreitungswege (Übertragung via Terrestrik, Kabel, Satellit, IPTV/Streaming) sowie Finanzierung und Aufsicht. Historisch entwickelte sich der Rundfunk in den 1920er Jahren; nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden in vielen Ländern öffentlich‑rechtliche Rundfunkbetriebe, um eine hochwertige, unabhängige Informations- und Kulturversorgung sicherzustellen. Mit der Digitalisierung hat sich das Angebot zu hybriden Diensten entwickelt, die Hörfunk, Fernsehen und Online‑Medien umfassen.

Die Finanzierung erfolgt meist über Gebühren oder Umlagen zugunsten öffentlich‑rechtlicher Sender; kommerzielle Sender finanzieren sich überwiegend durch Werbung, Abonnements oder Sponsoring. Die Regulierung umfasst Frequenzvergabe, Programmgrundsätze, Werberegeln und universelle Zugänglichkeit; unabhängige Aufsichts‑ und Regulierungsbehörden sichern die Einhaltung der Public‑Service‑Aufträge und wettbewerbliche Rahmenbedingungen.

Wichtige Trends im Rundfunkwesen sind die Digitalisierung, das Streaming von Inhalten, medienübergreifende Platformisierung sowie Maßnahmen zur Medienkompetenz und zum Schutz vor Desinformation. Das System variiert je nach Land, bleibt jedoch durch Public‑Service‑Modell und marktorientierte Angebote geprägt.

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