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Risikoneigungen

Risikoneigungen bezeichnet die Bereitschaft von Individuen, Gruppen oder Organisationen, potenzielle Verluste in Kauf zu nehmen, um potenzielle Vorteile zu erzielen. Sie ist eine Dimension der Risikoeinstellung und kann als dispositionsvariable verstanden werden, die je nach Kontext unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Die Risikoneigung unterscheidet sich von der Risikotoleranz: Erstere beschreibt die generelle Neigung zu riskantem Verhalten, letztere den konkreten Grenzwert, bis zu dem Risiken akzeptiert werden, abhängig von Zielen, Rahmenbedingungen oder Wahrscheinlichkeiten.

In der Praxis ist Risikoneigung oft domainspezifisch. In der Psychologie wird von risk-taking propensity gesprochen; in

Zentrale Einflussfaktoren sind Persönlichkeit (etwa Offenheit, Neurotizismus, Extraversion), aktueller emotionaler Zustand, Alter, Geschlecht, kultureller Hintergrund, Erfahrungen

Bedeutung ergibt sich aus der Auswirkung auf Verhalten in relevanten Bereichen: Finanzentscheidungen, unternehmerische Strategien, Gesundheits- und

den
Wirtschaftswissenschaften
von
unternehmerischer
oder
finanzieller
Risikobereitschaft.
Messungen
erfolgen
über
spezielle
Fragebögen
wie
domänenspezifische
Risiko-Skalen
(z.
B.
DOSPERT)
und
durch
Verhaltensaufgaben
in
experimentellen
Settings.
Auf
Organisationsebene
wird
die
Risikoneigung
als
Teil
des
Risikoappetits
bezeichnet
und
fließt
in
Governance-
und
Risikomanagementprozesse
ein.
sowie
der
Kontext
und
die
Framing
der
Situation
(Gewinn-
vs.
Verlustszenarien).
Informationen,
Unsicherheit
und
verfügbare
Optionen
modulieren
ebenfalls
die
Neigung,
Risiken
zu
akzeptieren.
Sicherheitsverhalten
sowie
allgemeine
Risikomanagementkulturen.
Organisationen
definieren
oft
explizit
Risikobereitschaft
(risk
appetite)
und
setzen
Grenzwerte
(Risikotoleranzen),
um
ein
ausgewogenes
Risikoniveau
in
Governance-Systemen
sicherzustellen.