Präzisionen

Präzision bezeichnet in der Messtechnik die Konsistenz oder Wiederholbarkeit von Messergebnissen. Sie beschreibt, wie eng wiederholte Messwerte beieinanderliegen, unter unveränderten Bedingungen. Präzision wird oft von der Genauigkeit unterschieden, die angibt, wie nah ein Messergebnis dem tatsächlichen Wert liegt. Eine Messreihe kann präzise (enge Streuung) sein, aber verzerrt (weit vom wahren Wert entfernt), oder genau, aber unpräzise (nahe am wahren Wert, aber mit großer Streuung).

Präzision wird anhand statistischer Größen wie Standardabweichung, Varianz oder Reichweite der Messwerte gemessen. Zwei zentrale Begriffe sind Wiederholbarkeit (gleiche Messung mit demselben Instrument unter gleichen Bedingungen in kurzer Zeit) und Reproduzierbarkeit (Messungen mit unterschiedlichen Instrumenten oder unter veränderten Bedingungen über längere Zeit). Zusammen bestimmen diese Eigenschaften die Messunsicherheit, die durch Kalibrierung, Nachweisführung gegenüber Standards und ein Nachweis- bzw. Qualitätsmanagement reduziert wird.

In der Fertigung und Messtechnik ist eine hohe Präzision wünschenswert, da sie zu geringeren Streuungen in Mess- und Produktionsprozessen führt. Geräte werden oft nach Präzisionsklassen oder Auflösungen spezifiziert (beispielsweise Messschieber mit einer Ableseauflösung von 0,02 mm). Der Begriff Präzisionen kann sich zudem auf mehrere Präzisionsaspekte von Messmitteln oder Messketten beziehen.

Im Bereich der Informatik bzw. des maschinellen Lernens bezeichnet Präzision die Quote der korrekten positiven Vorhersagen unter allen als positiv vorhergesagten Fällen. Sie wird häufig zusammen mit dem Recall bewertet, um die Leistungsfähigkeit eines Klassifikators zu charakterisieren.