PlatinIridLegierung

PlatinIridLegierung bezeichnet eine Legierung aus Platin (Pt) und Iridium (Ir), typischerweise in der Zusammensetzung Pt90Ir10. Durch Iridiumanteile wird die Härte und Formstabilität erhöht, ohne die Korrosionsbeständigkeit wesentlich zu beeinträchtigen.

Eigenschaften: Die Legierung bietet eine außergewöhnliche Korrosions- und Oxidationsbeständigkeit, eine sehr hohe Dichte und einen hohen Schmelzpunkt. Sie zeigt gute Langzeitstabilität bei hohen Temperaturen und eine geringe Wärmedehnung. Die mechanischen Eigenschaften hängen von der genauen Zusammensetzung ab; allgemein ist sie härter und weniger duktil als reines Pt, bleibt aber dennoch gut formbar im Vergleich zu vielen anderen Metallen, erfordert jedoch spezialisierte Verarbeitungstechniken.

Historische Bedeutung und Verwendung: Pt-Ir-Legierungen spielten eine zentrale Rolle in der Metrologie. Der Internationale Kilogrammprototyp Le Grand K bestand aus Pt-Ir (90/10). Wegen ihrer Langzeitstabilität werden Pt-Ir-Legierungen auch für hochwertige Maßstäbe, Schmelztiegel und Laborbehälter eingesetzt.

Herstellung und Verarbeitung: Die Legierung entsteht durch Schmelzen und Mischen von Platin und Iridium, gefolgt von Gießen, Walzen und Schmieden. Der hohe Schmelzpunkt und die Kosten machen die Verarbeitung anspruchsvoll; Bearbeitung erfordert spezialisierte Werkzeuge und Techniken.

Vorteile und Einschränkungen: Zu den Vorteilen zählen extreme Beständigkeit, Temperaturstabilität und Dichte. Nachteile sind der hohe Preis, begrenzte Verfügbarkeit und der erhöhte Bearbeitungsaufwand im Vergleich zu vielen anderen Materialien.