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Mehrfachharnleiter

Mehrfachharnleiter bezeichnet eine angeborene Fehlbildung des ableitenden Harnsystems, bei der aus einem Nierenbecken zwei Harnleiter in den Harntrakt übergehen. Man unterscheidet zwischen einer vollständigen Duplexierung, bei der zwei separate Ureteren in die Blase münden, und einer unvollständigen Duplexierung, bei der zwei Ureteren aus dem Nierenbecken austreten, sich jedoch vor dem Eintritt in die Blase wieder vereinigen.

Die Ursache liegt in einer fehlerhaften Embryonalentwicklung des Ureterbud, wodurch sich das Sammelsystem der Niere sich

Diagnostik erfolgt bevorzugt durch bildgebende Verfahren. Ultraschall liefert Hinweise auf Renalduplikationen und hydronephrotische Veränderungen; weiterführende Diagnostik

Die Behandlung richtet sich nach Symptomen und Funktionsstatus. Asymptomatische Fälle ohne Obstruktion oder refluxbedingte Probleme werden

in
zwei
Uretersysteme
teilt.
Die
anatomische
Anordnung
kann
mit
klinischen
Problemen
einhergehen,
insbesondere
wenn
einer
der
Ureteren
obstruiert
ist
oder
Vesikoureteral-Reflux
auftritt.
Bei
der
oberen
Polseite
eines
Duplex-Systems
zeigt
sich
oft
eine
obstruktive
Veränderung
wie
eine
Ureterozele,
während
der
untere
Ureter
häufiger
mit
Reflux
assoziiert
ist.
Viele
Betroffene
bleiben
asymptomatisch.
umfasst
CT-Urographie
oder
MRT-Urographie,
eine
chronische
Harnwegsinfektion
kann
mithilfe
einer
VCUG
(Miktionszystourethrographie)
beurteilt
werden,
und
eine
DMSA-Szintigrafie
dient
der
Funktionsbestimmung
einzelner
Nierenabschnitte.
meist
beobachtet.
Bei
obstruktiven
oder
infektiösen
Komplikationen
sowie
bei
nicht
funktionstüchtigem
oberen
Pol
kann
eine
partielle
Nephrektomie/Heminephrektomie
oder
chirurgische
Rekonstruktion
(Ureterocele-Entfernung,
Ureterreimplantation)
sinnvoll
sein.
Endoskopische
Interventionen
zur
Entleerung
einer
Ureterocele
sind
ebenfalls
möglich.