Kundenstamm

Kundenstamm bezeichnet im Unternehmenskontext die zentralen Stammdaten eines Kunden. In ERP- und CRM-Systemen bilden diese Daten die Grundlage für Transaktionen, Analysen und Kundenbetreuung. Der Kundenstamm wird in der Regel durch eine eindeutige Kundennummer identifiziert, die als Primärschlüssel für alle Geschäftsvorfälle dient.

Typische Inhalte eines Kundenstamms umfassen Allgemeine Stammdaten (Name, Adresse, Kontaktpersonen, Kommunikationskanäle), Kauf- und Zahlungsinformationen (Buchungskreis- oder Vertriebsdaten, Zahlungsbedingungen, Währung, Kreditlimit), steuerliche Angaben (USt-Id., relevant für inner-gemeinschaftliche Geschäfte), sowie Vertriebsdaten (Lieferadresse, Versandbedingungen, Rabatte, Vertriebsgebiet). Zusätzlich können Bonitäts- und Rabatthistorien sowie Rechtsformen und Branchenzuordnung erfasst werden.

Nutzen des Kundenstamms besteht in der Steuerung von Geschäftsprozessen: Er kommt bei Angeboten, Aufträgen, Rechnungen und Mahnungen zum Einsatz, dient der Kundenanalyse, Segmentierung und Berichterstattung und bildet die Schnittstelle zu weiteren Systemen wie CRM, Vertrieb, Buchhaltung und Lagerwesen.

Pflege und Governance betreffen Datenqualität, Dublettenerkennung, Aktualisierung bei Adress- oder Ansprechpartnerwechsel sowie Datenschutz und Compliance. Organisationen implementieren Stammdatenregeln, Rollen- und Zugriffsberechtigungen, Datenvalidierung und regelmäßige Bereinigung. Historische Änderungen können versioniert oder archiviert werden, um Rechts- und Compliance-Anforderungen zu erfüllen.

In der Praxis ist der Kundenstamm ein lebendes System, das Synchronisation zwischen Systemlandschaften erfordert. Stammdatenmanagement (MDM) zielt darauf ab, Konsistenz, Qualität und Verfügbarkeit der Kundendaten über alle Kanäle und Systeme hinweg sicherzustellen.