Kreditkosten

Kreditkosten bezeichnet die Gesamtheit der Kosten, die ein Kreditnehmer für die Aufnahme und Bedienung eines Darlehens trägt. Sie setzen sich aus Zinszahlungen sowie verschiedenen Nebenkosten zusammen und ergeben sich über die Laufzeit des Kredits.

Zu den Zinskosten gehören der nominale Zinssatz (Sollzins) sowie der Zinssatz, der tatsächlich zahlbar ist, wenn Tilgungen und Zinsperioden berücksichtigt werden. Der effektive Jahreszins fasst alle Zinsbelastungen und Gebühren in einen jährlichen Prozentsatz zusammen und dient dem objektiven Kreditvergleich.

Nebenkosten können Bearbeitungsgebühren, Ausstellungsgebühren, Verwaltungsgebühren, Kontoführungsgebühren, Schätzkosten für Sicherheiten oder Bewertungen sowie eventuelle Vorfälligkeitsentschädigungen umfassen. Manche Verträge enthalten auch Gebühren für Sondertilgungen oder Kreditwechsel. Welche Kosten anfallen, variiert stark nach Kreditsumme, Laufzeit, Art des Darlehens und Bonität des Kreditnehmers.

Der effektive Jahreszins ist der zentrale Kennwert, der die Gesamtkosten pro Jahr unter Berücksichtigung von Zins, Gebühren und der Tilgung widerspiegelt und Vergleiche zwischen Kreditangeboten ermöglicht. Laufzeit, Tilgungsplan, Zinsbindungsdauer, Gebührenstruktur und Bonität beeinflussen den zu zahlenden Gesamtbetrag erheblich.

Beispiel: Ein Kredit über 10.000 EUR mit nominal 5% Zins und zusätzlichen 200 EUR Gebühren kann, je nach Tilgung und Laufzeit, zu einem höheren effektiven Jahreszins führen als 5%.

Rechtlich sind Kreditinstitute verpflichtet, den effektiven Jahreszins anzugeben, um Verbrauchern Transparenz zu ermöglichen.