Immunitäten

Immunitäten bezeichnet allgemein Schutzmechanismen, die bestimmte Personen, Institutionen oder Gegebenheiten vor bestimmten Rechtsfolgen oder Eingriffen schützen, sowie im biologischen Sinn eine Widerstandsfähigkeit des Körpers gegen Krankheiten. In der Alltagssprache wird der Begriff häufig in zwei Bereichen verwendet: Recht und Biologie.

Im rechtlichen Sinn umfassen Immunitäten besondere Rechts- oder Verfahrensschutzmechanismen. Staatliche Immunität bedeutet, dass ein Staat vor der Gerichtsbarkeit anderer Staaten geschützt ist, oft mit der Möglichkeit der Ausnahmen durch Verträge oder Einwilligung. Diplomatische Immunität schützt Diplomaten vor der gerichtlichen Verfolgung und schützt ihre Person sowie ihr Amt vor Eingriffen; dazu können auch der Schutz der diplomatischen Vertretung und der diplomatische Korps gehören. Die Immunität von Abgeordneten dient der freien parlamentarischen Aussprache und kann in vielen Rechtsordnungen auf Antrag des Parlaments aufgehoben oder eingeschränkt werden. Internationale Übereinkommen, wie das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen, regeln Umfang und Grenzen dieser Privilegien. Neben diesen Formen gibt es weitere spezifizierte Immunitäten für Regierungsmitglieder oder richterliche Amtsträger, oft mit Abwägungen zwischen Unabhängigkeit und Rechtsstaatlichkeit.

In der Biologie bezeichnet Immunität die Fähigkeit eines Organismus, sich gegen Infektionen und Krankheitserreger zu schützen. Das Immunsystem umfasst eine angeborene (unspezifische) Abwehr und eine adaptive (spezifische) Abwehr, die durch B- und T-Lymphozyten koordiniert wird. Immunität kann aktiv durch Infektion oder Impfung aufgebaut werden oder passiv durch die Übertragung von Antikörpern erfolgen. Sie liefert Gedächtnisreaktionen, kann aber auch Autoimmunität oder Überempfindlichkeitsreaktionen verursachen.

Zusammengefasst bezeichnet Immunität sowohl rechtliche Schutzmechanismen in Gesellschaft und Staat als auch die biologische Fähigkeit des Körpers, sich gegen Krankheiten zu verteidigen.