Hodenstrang

Der Hodenstrang, auch Spermaticord genannt, ist eine kabelartige Struktur, die den Hoden vom Bauchraum zum Hodensack verbindet. Er enthält den Vas deferens (Samenleiter), Arterien und Venen, Lymphgefäße, Nerven sowie Muskeln und Faszien. Entsprechend den Bauchwandschichten ist der Strang von drei Faszien umgeben: der äußeren Spermaticfaszie, der Cremasterfaszie und der inneren Spermaticfaszie. Diese Faszien entsprechen den Schichten der Bauchwand und schützen sowie führen die enthaltenen Strukturen durch den Leistenkanal.

Zu den Inhalten gehören der Vas deferens, die Arterien (u. a. Arteria testicularis und Arteria ductus deferentis), das Pampiniformplexus (venöses Netzwerk), Lymphgefäße, Nerven sowie der Cremastermuskel. Die Nerven umfassen sympathische Fasern sowie den Genitofemoralnerv (genitaler Ast), der teils sensorisch und motorisch wirkt. Die Strukturen sind von funktionaler Bedeutung für Samentransport, Blutversorgung und Temperaturregelung des Hodens.

Funktionell dient der Hodenstrang als Leitungsbahn für Spermien und sekretorische Stoffwechselwege zwischen Hoden und Genitaltrakt, gleichzeitig sorgt der Pampiniformplexus durch Venentemperierung dafür, dass die Hodentemperatur niedrig genug bleibt, was für die Spermatogenese wichtig ist. Die Muskeln und Faszien tragen zur Stabilisierung und zum Schutz der Strukturen bei.

Klinisch relevant ist der Hodenstrang durch den Leistenkanal zugänglich. Erkrankungen wie Leistenhernie, Varikozele oder Spermaticordtorsion betreffen oft seine Inhalte und erfordern ärztliche Abklärung oder chirurgische Versorgung, z. B. bei Orchidopexy oder Hernienoperationen.