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Gravitationsbeugung

Gravitationsbeugung ist die Ablenkung von Licht oder anderen elektromagnetischen Wellen durch das Gravitationsfeld von Massen. Nach der Allgemeinen Relativitätstheorie folgen Lichtstrahlen Geodäten in gekrümmter Raumzeit, wodurch sich ihre Richtung ändert, wenn sie durch ein Gravitationsfeld hindurchtreten. Die Ablenkung hängt von der Masse des Hindernisses und dem Abstand der Lichtbahn ab und ist unabhängig von der Wellenlänge des Lichts.

Für eine Lichtbahn mit dem Bahndurchmesser b um ein massereiches Objekt der Masse M gilt in erster

Historisch wurde die Gravitationsbeugung erstmals 1915 in der Allgemeinen Relativitätstheorie vorhergesagt. Die erste beobachtete Bestätigung erfolgte

Gravitationslinse lässt sich in verschiedene Regime einteilen: weak lensing, das subtile Verzerrungen entfernter Galaxien durch großräumige

Näherung
α
≈
4GM/(c^2
b).
Am
Rand
der
Sonne,
wenn
der
Bahndurchmesser
dem
Sonnenradius
entspricht,
beträgt
die
Ablenkung
etwa
1,75
Bogensekunden.
Größere
Ablenkungen
treten
bei
massereicheren
oder
kompakteren
Objekten
wie
Galaxien
oder
Schwarzen
Löchern
auf.
1919
während
einer
Sonnenfinsternis
durch
Messungen
von
Eddington
und
Kollegen;
seither
wurden
immer
präzisere
Bestätigungen
erzielt.
In
den
folgenden
Jahrzehnten
entwickelte
sich
der
Begriff
der
Gravitationslinse
(gravitational
lensing)
aus
der
Beugung
zu
einem
vielseitigen
astrophysikalischen
Werkzeug
weiter.
Masseverteilungen
beschreibt;
strong
lensing,
bei
dem
mehrere
Bilder,
Lichtkegel
oder
Einstein-Ringe
entstehen;
microlensing,
bei
dem
kompakte
Objekte
zeitlich
veränderliche
Helligkeitsänderungen
verursachen.
Diese
Effekte
ermöglichen
Kartierungen
von
Dunkler
Materie,
Messungen
von
Massenprofilen
ganzer
Galaxienhaufen
und
die
Bestimmung
kosmologischer
Parameter
wie
der
Hubble-Konstante.
Die
Beugung
ist
ein
wichtiger
Test
der
Relativitätstheorie
und
ein
leistungsfähiges
Beobachtungswerkzeug
in
der
modernen
Astrophysik.