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Gegenfaktische

Gegenfaktische, auch Gegenfaktische Aussagen oder Gegenfaktum genannt, bezeichnet man Aussagen oder Konditionalsätze, die sich auf eine Welt beziehen, in der bestimmte Tatsachen nicht der Fall sind. Sie beschreiben, was unter abweichenden Bedingungen gewesen wäre oder wie sich Ereignisse verändert hätten, wenn bestimmte Voraussetzungen anders gewesen wären.

In der Philosophie der Logik und der Semantik werden Gegenfaktische oft mithilfe der Theorie möglicher Welten

Linguistisch markiert man Gegenfaktische häufig durch den Konjunktiv II im Deutschen oder durch would/should in Englisch:

Formale Ansätze unterscheiden zwischen strengen Gegenfaktik-Interpretationen und weniger strengen Varianten. Die gängigsten Theorien verwenden mögliche Welten

Wichtige Konzepte umfassen Gegenfaktik-Semantik, Konjunktivgebrauch in verschiedenen Sprachen und die Abgrenzung zu hypothetischen oder normativen Aussagen.

erklärt.
Demnach
wird
für
ein
Gegenfaktum
wie
„Wenn
A
eingetreten
wäre,
dann
wäre
B
passiert“
die
nächstliegende
mögliche
Welt
betrachtet,
in
der
A
wahr
ist,
und
geprüft,
ob
B
in
dieser
Welt
zutrifft.
Diese
Sichtweise
unterscheidet
Gegenfaktische
von
echten
(kausal)
Konditionalsätzen,
die
sich
auf
den
tatsächlichen
Verlauf
der
Welt
beziehen.
Beispiele
sind
„Wenn
ich
mehr
gelernt
hätte,
hätte
ich
die
Prüfung
bestanden.“
Dabei
spielt
die
zeitliche
Perspektive
eine
Rolle:
Gegenfaktische
drücken
oft
irreale,
hypothetische
oder
bedingte
Situationen
aus.
oder
modale
Logik,
wobei
auch
die
Frage
nach
der
Nähe
von
Welten
und
dem
Umgang
mit
Unmöglichkeit
eine
Rolle
spielt.
Gegenfaktische
finden
sich
in
Bereichen
wie
Ethik,
Geschichte,
Wissenschaftstheorie
und
Entscheidungsforschung,
wo
Hypothesen
über
alternative
Abläufe
oder
kausale
Zusammenhänge
untersucht
werden.