Fragebogendaten

Fragebogendaten sind Daten, die aus der Beantwortung standardisierter Fragebögen entstehen. Sie dienen der Erhebung von Einstellungen, Verhaltensweisen, Merkmalen oder Lebensumständen von Personen und können in der Sozial-, Gesundheits-, Markt- oder Bildungsforschung eingesetzt werden. Typischerweise umfassen Fragebogendaten Antworten auf einzelne Items, Skalenwerte (zum Beispiel Likert-Skalen) sowie demografische Merkmale wie Alter, Geschlecht oder Bildung. Die Datenstruktur variiert: In vielen Fällen liegt eine breite Form vor, bei der jede Person eine Zeile hat und jedes Item eine Spalte; für wiederholte Messungen können Daten auch lang vorliegen.

Beim Umgang mit Fragebogendaten erfolgt die Codierung in numerische Codes. Antworten können ordinal, nominal oder kontinuierlich sein, und Skalenwerte werden oft durch Summen- oder Durchschnittswerte gebildet. Vor der Analyse sind Schritte der Datenaufbereitung nötig, wie Umgang mit fehlenden Werten, Plausibilitätsprüfungen, Transkodierung und Skalierung. Die Prüfung von Validität und Reliabilität der Instrumente ist üblich; Skalen- oder Faktoranalysen helfen, zugrundeliegende Strukturen zu identifizieren.

Qualität und Limitationen: Fragebogendaten unterliegen Risiken wie Antworttendenzen, sozialer Erwünschtheit, Stichprobenverzerrung oder hohen Missingness-Raten. Die Konstruktion von Fragen, Übersetzungen und kulturelle Anpassungen beeinflussen Messfehler. Datenschutz und Ethik spielen eine zentrale Rolle: Einwilligung, Anonymisierung, Datensicherheit und die Beachtung gesetzlicher Vorgaben (zum Beispiel DSGVO).

Nutzung: Analytisch dienen Fragebogendaten descriptiven Statistiken, Inferenzstatistik, Regressions- oder Strukturgleichungsmodellen. Sie ermöglichen Reproduzierbarkeit, Meta-Analysen und die Dokumentation von Instrumenten und Versionen in Metadaten.