Home

Formalisierungsgrad

Formalisierungsgrad bezeichnet den Anteil oder Grad, in dem Aussagen, Modelle oder Prozesse durch formale Strukturen festgelegt sind. Er dient dazu, Unklarheiten zu verringern, Konsistenz zu erhöhen und Automatisierung zu erleichtern. In der Praxis lässt sich der Formalisierungsgrad oft in drei Stufen einordnen: informell, semi-formal und formal.

Im informellen Modus erfolgt die Beschreibung überwiegend in natürlicher Sprache. Semi-formale Darstellungen verwenden strukturierte Notationen wie

Anwendungsfelder sind unter anderem Requirements Engineering, Software- und Systemdesign, Wissensrepräsentation, Datenmodellierung sowie juristische oder technisch-wissenschaftliche Modelle.

Es existiert keine universelle, quantitative Skala für den Formalisierungsgrad; die Bewertung erfolgt meist qualitativ und kontextabhängig

Diagramme,
Tabellen
oder
formale
Regelsammlungen,
die
jedoch
nicht
eine
vollständige
formale
Semantik
bieten.
Formale
Darstellungen
verwenden
strikt
definierte
Sprachen
mit
präziser
Semantik,
etwa
in
der
mathematischen
Logik,
Z-Notation,
VDM,
UML
mit
OCL
oder
OWL.
Die
Wahl
hängt
von
Anforderungen
an
Präzision,
Verifizierbarkeit
und
Automatisierbarkeit
ab.
Vorteile
eines
höheren
Formalisierungsgrads
umfassen
verbesserte
Nachprüfbarkeit,
Widerspruchsfreiheit,
Unterstützungs-
und
Automatisierungspotenzial.
Nachteile
sind
erhöhter
Aufwand,
notwendige
Fachkenntnisse,
geringere
Leserlichkeit
für
Nichtfachleute
und
mögliche
Überformalisierung,
die
Flexibilität
einschränkt.
anhand
von
Kriterien
wie
Semantikvollständigkeit,
Toolunterstützung
und
der
benötigten
Planungs-
bzw.
Entwicklungszeit.
Beispiele:
Ein
Prozessmodell
in
freier
Sprache
versus
BPMN
(semi-formal)
oder
eine
Spezifikation
in
Z
oder
OWL
(formal).