Einsatzmengen

Einsatzmengen bezeichnet in der Fertigungs- und Logistikpraxis die Mengen an Material oder Ressourcen, die für eine bestimmte Produktionseinheit, einen Arbeitsgang oder einen Auftrag vorgesehen bzw. aus dem Lager bereitgestellt werden. Sie dienen als zentrale Größe im Produktionsfluss: Welche Menge Material aus dem Bestand entnommen und dem Fertigungsauftrag zugeführt wird, bestimmt Kosten, Lagerbestand und Terminplanung.

In der Praxis werden Einsatzmengen oft pro Operation, BoM-Position oder Fertigungsauftrag festgelegt. Sie spiegeln den erwarteten Verbrauch pro Einheit oder pro Los wider und lassen sich mit Puffer- oder Sicherheitszuschlägen ergänzen, um Ressourcenknappheit, Ausschuss oder Prozessänderungen zu berücksichtigen. In ERP-Systemen werden Einsatzmengen häufig als Teil der Materialfreigabe bzw. des Warenausgangs an den Fertigungsprozess verwendet und bilden die Grundlage für die Materialbedarfsplanung (MRP).

Bestimmung und Anpassung erfolgen durch Standardverbrauchsmaße, Stückzahlen, Ausschussquoten sowie Qualitäts- und Verlusterwartungen. Typischerweise ergeben sich Einsatzmengen aus dem Produkt- bzw. Prozessdesign multipliziert mit der geplanten Stückzahl, ggf. erhöht um Verluste. So ergibt sich etwa eine Einsatzmenge von 0,35 Litern Lösung pro Flasche bei 10.000 Flaschen, ggf. angepasst durch erwarteten Ausschuss: Einsatzmenge = Standardverbrauch pro Einheit × geplante Stückzahl × (1 + Ausschussquote).

Im Zusammenhang mit anderen Begriffen stehen Einsatzmengen im Gegensatz zu Gesamtbedarf oder Nettomengen, da sie die tatsächliche Bezugs- bzw. Ausgabegröße darstellen, die dem Fertigungsauftrag zugeführt wird. In der Praxis dienen sie der Transparenz der Materialführung, Steuerung der Lagerbestände und Optimierung der Produktionsplanung.