Home

Deutungspraxen

Deutungspraxen bezeichnet in der deutschsprachigen Fachliteratur eine Beeinträchtigung der Fähigkeit, Sinnesreize, Handlungen, Bedeutungen oder soziale Signale angemessen zu interpretieren. Anders als bei Wahrnehmungsstörungen (Perzeption) oder motorischer Praxisschwierigkeiten (Apraxie) liegt der Kern der Störung in der Verarbeitung und Bewertung von Informationen, nicht in deren reiner Wahrnehmung oder Ausführung.

Klinische Merkmale umfassen Schwierigkeiten beim Deuten von Metaphern und Ironie, beim Lesen nonverbaler Signale wie Gestik

Ursachen und Neurobiologie schließen akute oder fortbestehende Hirnschädigungen (z. B. Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma) sowie fortgeschrittene neurodegenerative Erkrankungen

Diagnostik erfolgt durch neuropsychologische Tests, die Interpretationsfähigkeit und soziale Kognition erfassen, sowie durch Differentialdiagnosen gegenüber Aphasie,

Therapie und Management orientieren sich an der Ursache: kognitiv- bzw. sozial-kognitiv orientierte Rehabilitation, Kommunikations- und Vermittlungstechniken,

Der Begriff Deutungspraxen ist kein allgemein standardisierter Fachbegriff; in der Praxis tritt er vor allem als

oder
Mimik,
fehlerhafte
Zuschreibungen
von
Absichten
oder
Motiven
anderer
sowie
eine
Neigung
zu
über-
oder
unterinterpretierenden
Einschätzungen
sozialer
Situationen.
Betroffene
können
relevante
Kontextinformationen
übersehen
oder
missverständlich
gewichten,
wodurch
kommunikative
oder
zwischenmenschliche
Interaktionen
tangiert
werden.
ein.
Auch
psychiatrische
Diagnosen
mit
gestörter
sozialer
Kognition
können
mit
vergleichbaren
Interpretationsstörungen
einhergehen.
Neuroanatomisch
assoziiert
man
Deutungspraxen
häufig
mit
Netzwerken
in
Frontallappen
und
temporal-parietalen
Regionen,
einschließlich
Mechanismen
der
Theorie
des
Geistes
(ToM)
und
exekutiver
Kontrollprozesse.
Agnosie,
anderen
Apraxien
und
autistischen
Merkmalen.
Bildgebende
Verfahren
können
Läsionen
oder
funktionelle
Netzwerkausfälle
sichtbar
machen.
Strategien
zur
Kompensation
im
Alltag
und
Behandlung
der
zugrunde
liegenden
Erkrankung
in
interdisziplinärer
Zusammenarbeit.
beschreibendes
Konzept
für
interpretative
Beeinträchtigungen
auf,
häufig
ersetzt
durch
Begriffe
wie
soziale
Kognition,
Interpretationsbias
oder
ToM-Störungen.