Deutungspraxen
Deutungspraxen bezeichnet in der deutschsprachigen Fachliteratur eine Beeinträchtigung der Fähigkeit, Sinnesreize, Handlungen, Bedeutungen oder soziale Signale angemessen zu interpretieren. Anders als bei Wahrnehmungsstörungen (Perzeption) oder motorischer Praxisschwierigkeiten (Apraxie) liegt der Kern der Störung in der Verarbeitung und Bewertung von Informationen, nicht in deren reiner Wahrnehmung oder Ausführung.
Klinische Merkmale umfassen Schwierigkeiten beim Deuten von Metaphern und Ironie, beim Lesen nonverbaler Signale wie Gestik
Ursachen und Neurobiologie schließen akute oder fortbestehende Hirnschädigungen (z. B. Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma) sowie fortgeschrittene neurodegenerative Erkrankungen
Diagnostik erfolgt durch neuropsychologische Tests, die Interpretationsfähigkeit und soziale Kognition erfassen, sowie durch Differentialdiagnosen gegenüber Aphasie,
Therapie und Management orientieren sich an der Ursache: kognitiv- bzw. sozial-kognitiv orientierte Rehabilitation, Kommunikations- und Vermittlungstechniken,
Der Begriff Deutungspraxen ist kein allgemein standardisierter Fachbegriff; in der Praxis tritt er vor allem als