CO2Aufnahme

CO2Aufnahme bezeichnet den Prozess, Kohlendioxid aus der Atmosphäre in andere Reservoire zu überführen. In der Ökologie umfasst dies vor allem die Aufnahme durch terrestrische Ökosysteme (Pflanzen, Boden) sowie durch die Ozeane. Oft wird damit auch die CO2-Assimilation durch Photosynthese gemeint.

Terrestrische Aufnahme erfolgt überwiegend durch Photosynthese: Pflanzen nehmen CO2 über die Stomata der Blätter auf und speichern Kohlenstoff in Biomasse. Die Nettoaufnahme hängt von Licht, Temperatur, Wasserverfügbarkeit und Nährstoffen ab und wird als Netto-Primärproduktion bzw. Netto-Kohlenstoffbilanz des Ökosystems ausgewiesen. Atem- und Abbauprozesse führen zu Emissionen, doch in vielen Ökosystemen bleibt Kohlenstoff gespeichert.

Ozeanische Aufnahme erfolgt durch physikalische Lösung des CO2 in der Oberflächentemperatur-regulierten Wasserschicht und durch chemische Umwandlungen im Kohlensäure-System. Die Aufnahme wird von Temperatur, Oberflächenmischung, Strömungen und Biologie beeinflusst und trägt zur globalen Kohlenstoffsenke bei. Zukünftig kann Ozeanversauerung die Aufnahmefähigkeit beeinflussen.

Messung erfolgt über Net-CO2-Austausch (NEE) und Net-Biome-Production; Methoden umfassen Flussmessungen mit Eddy-Kovarianz, Messungen des Oberflächenwassers sowie isotopische Untersuchungen. Globale Schätzungen deuten darauf hin, dass Ozeane und Land zusammen einen bedeutenden Teil der von Menschen emittierten CO2 aufnehmen, wobei der Anteil von Jahr zu Jahr variiert.

Die CO2-Aufnahme ist ein zentraler Bestandteil des globalen Kohlenstoffkreislaufs und beeinflusst die Entwicklung atmosphärischer CO2-Konzentrationen. Veränderungen von Klima, Landnutzung und Ökosystemgesundheit können die Aufnahmefähigkeit erhöhen oder verringern und damit Rückkopplungen zum Klimawandel erzeugen.