Brustverletzungen

Brustverletzungen umfassen Verletzungen der Thoraxwand, der Lunge, des Herzens und der großen Gefäße, die durch mechanische Krafteinwirkung verursacht werden. Sie können blunt (stoß- oder knallbedingte) oder penetrating (Stich- oder Schussverletzungen) sein und treten häufig bei Verkehrsunfällen, Stürzen oder Gewalteinwirkung auf.

Zu den häufigsten Verletzungen gehören Rippenfrakturen und andere Thoraxwandverletzungen, Pneumothorax und Hämatothorax, Lungenkontusion sowie seltener Herz- oder Gefäßverletzungen. Ein Flail Chest entsteht durch mehrere benachbarte Rippenfrakturen, die eine instabile Brustwand bilden und eine erschwerte Atmung verursachen.

Typische Symptome sind Brustschmerzen, Atemnot, Husten oder eine Verminderung der Atemgeräusche. Bei der Untersuchung können Atemnot, asymmetrische Thoraxbewegungen, Subkutanes Emphysem oder ein Bereich verminderten Geräuschs feststellbar sein. Zur Diagnostik dienen Röntgenaufnahmen des Thorax, bei Verdacht auf komplexe Verletzungen oder Begleitertraumen eine CT-Untersuchung des Thorax sowie Ultraschall (E-FAST) zur Beurteilung freier Flüssigkeit und Pneumothorax.

Die Behandlung richtet sich nach der Art und dem Schweregrad der Verletzungen. Grundlegend erfolgt eine schnelle Stabilisierung der Atmung mit Sauerstoffzufuhr und adäquater Schmerztherapie. Bei Pneumothorax oder Hämatothorax ist oft eine Thoraxdrainage erforderlich. Lungenkontusionen werden meist konservativ geführt, mit unterstützender Beatmung und Atemtherapie. Ein Flail Chest kann eine intensivmedizinische Beatmung mit positiver Druck-Unterstützung erfordern; bei schweren oder persistierenden Verletzungen kommen operative Fixation der Rippen oder andere chirurgische Maßnahmen in Betracht.

Prognose und Komplikationen hängen von der Verletzungsbreite, Begleiterkrankungen und der rechtzeitigen Behandlung ab. Mögliche Komplikationen sind Pneumonie, Empyem, ARDS oder Blutungen. Prävention umfasst Sicherheitsmaßnahmen wie Verkehrssicherheit, Schutzhelme und Sturzprävention.