Bestandsabgleich

Bestandsabgleich bezeichnet den Abgleich zwischen in Systemen verbuchten Beständen und dem tatsächlich vorhandenen physischen Bestand. Er dient der Erhöhung der Genauigkeit von Lagerdaten, unterstützt die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und liefert eine Basis für operative Entscheidungen in Beschaffung, Produktion und Vertrieb.

Ziele des Bestandsabgleichs sind die Reduzierung von Diskrepanzen zwischen Soll- und Ist-Bestand, die Minimierung von Fehl- oder Diebstahlsverlusten und die Verbesserung der Lagerplanung. Er kommt sowohl in der Lagerhaltung als auch in der Warenlogistik, im Einzelhandel, in der Fertigung sowie beim IT- oder Anlagenbestand zum Einsatz.

Methoden und Verfahren umfassen Vollzählungen (regelmäßige, vollständige Inventur), Stichprobeninventuren und zyklische Zählungen, bei denen Teile des Lagers in festgelegten Intervallen gezählt werden. Die Erfassung erfolgt häufig via Barcodes oder RFID, unterstützt durch Lagerverwaltungs- oder ERP-Systeme. Die Gegenprüfung ergibt Sollbestand versus Istbestand; Abweichungen werden als Differenzen erfasst und in den Systemen korrigiert. Ursachenforschung kann Diebstahl, Fehlbuchungen, Transaktionsfehler oder beschädigte Ware umfassen.

Typische Schritte sind Planung, Auswahl der Zählmethode, Durchführung der Zählung, Abgleichen der Ergebnisse, Buchung der Anpassungen, Ursachenanalyse und Berichterstattung. In Deutschland spielt der Inventurprozess eine zentrale Rolle für den Jahresabschluss gemäß Handelsgesetzbuch (HGB) und kann mit verschiedenen Bewertungsmethoden (z. B. FIFO, gewichteter Durchschnitt) verbunden sein. Moderne Bestandsabgleiche nutzen integrierte Technologien, um Datenqualität und Transparenz kontinuierlich zu verbessern.