Beobachterverzerrungen
Beobachterverzerrungen sind Verzerrungen in Beobachtungen oder Messungen, die durch den Beobachter verursacht werden. Sie treten auf, wenn Erwartungen, Vorannahmen oder das Verhalten des Beobachters die Aufnahme, Interpretation oder Bewertung von Daten beeinflussen. In der Forschung betreffen sie vor allem Studien mit subjektiven Einschätzungen, Beobachtungen oder Bewertungsverfahren.
Zu den häufigsten Formen zählen der Experimenter- bzw. Beobachter-Expectancy-Effekt: Forscher oder Beurteiler gehen unbewusst davon aus,
Ursachen sind Wahrnehmungsheuristiken, kognitive Dissonanz, Bestätigungsdenken und unklare Bewertungsstandards. Folgen sind systematische Verzerrungen, erhöhter Messfehler, Absenkung
Vermeidungsstrategien umfassen Blinding bzw. Double-Blinding, Standardisierung der Prozeduren, klare, objektive Messkriterien, Schulung von Beobachtern, Einsatz automatisierter
Historisch wurde der Effekt in der Verhaltensforschung beschrieben, unter anderem im Zusammenhang mit dem Rosenthal-Effekt (Beobachter-Erwartung),