Abgrenzungsposten

Abgrenzungsposten sind bilanzielle Posten, die dazu dienen, Aufwendungen und Erträge zeitlich der Periode zuzuordnen, in der sie wirtschaftlich gehören. Sie erleichtern eine periodengerechte Abbildung der Geschäftsvorfälle und unterscheiden sich von Rückstellungen, die Risikopositionen darstellen.

Man unterscheidet aktive und passive Rechnungsabgrenzungsposten. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten (ARAP) sind Vermögenswerte, die entstehen, wenn Aufwendungen der laufenden Periode vor dem tatsächlichen Leistungszeitpunkt bezahlt werden oder der Nutzen erst in zukünftigen Perioden realisiert wird. Typische Beispiele: Vorauszahlungen wie Versicherungsprämien, Mieten oder Abonnements; Kosten, die sich auf mehrere Perioden erstrecken und deshalb anteilig in der jeweiligen Periode abgegrenzt werden.

Passive Rechnungsabgrenzungsposten (PRAP) sind Verbindlichkeiten, die entstehen, wenn Einnahmen bereits erhalten wurden, die noch nicht verdient sind, oder wenn Leistungen erst in zukünftigen Perioden zu erbringen sind. Beispiele: erhaltene Anzahlungen von Kunden, zukünftige Lieferungen oder Dienstleistungen, die erst in späteren Perioden erbracht werden.

Im Abschluss werden ARAP als Vermögenswert ausgewiesen und in den folgenden Perioden entsprechend reduziert bzw. in den Aufwand überführt; PRAP werden als Verbindlichkeiten ausgewiesen und in dem Zeitraum, in dem die Leistung erbracht wird, als Umsatz bzw. Ertrag realisiert. Abgrenzungsposten sichern die zeitliche Zuordnung von Einnahmen und Ausgaben und sind ein Bestandteil des deutschen Handelsrechts (HGB). Die Konzepte finden sich auch im IFRS-Rahmen, unterscheiden sich aber teils in der Terminologie.